Liebe in Sicht - Roman by Verlag Krug

Liebe in Sicht - Roman by Verlag Krug

Autor:Verlag Krug [MacGregor, KG]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-944576-12-1
veröffentlicht: 2014-10-09T04:00:00+00:00


13

Natalie war frisch geduscht. Sie trug Feuchtigkeitslotion auf und studierte ihr Gesicht im Badezimmerspiegel. Ihre Brüste zeichneten sich weiß vor ihrer zunehmenden Bräune ab. Sie hatte sie nie gemocht. Sie waren weder groß noch klein, aber an ihrem schlanken Körper wirkten sie größer, als ihr lieb war. Didi hatte immer gesagt, sie ruinierten ihre Linie, weil die meiste Mode für spindeldürre Frauen ohne Brüste entworfen war.

Der Rest ihres Körpers war einigermaßen in Ordnung. Insgeheim mochte sie die Rundung ihrer Hüften, die einen starken Kontrast zu der Kurvenlosigkeit gewöhnlicher Laufstegmodels bildeten. Ihre Finger folgten ihren Augen zu der weichen nackten Haut ihres Venushügels. Bei der Wachsbehandlung hatte die Kosmetikerin einen künstlerischen Wirbel aus kurzen dunklen Locken stehenlassen, knapp drei Zentimeter lang und in Form einer Flamme. Zweifellos würde der Rest nachwachsen, bevor jemand die Chance hatte, das Werk zu bewundern, aber Natalie freute sich einfach selbst daran.

Sie schlang sich das Handtuch um und steckte es zwischen ihren Brüsten fest. Nachdem sie sich ihre Kabine nun schon eine Woche lang mit Kelly teilte, hatte sie kein Problem mehr damit, nur spärlich bekleidet aus dem Bad zu kommen, aber sie war nie jemand gewesen, die nackt herumlief, nicht einmal damals mit Theresa oder Didi. Sie hatte keinen Körper wie die beiden – zierlich und perfekt proportioniert –, und es hatte sie immer befangen gemacht, wenn sie daran dachte, dass die beiden ihren Körper kritisch unter die Lupe nahmen.

»Das Bad ist frei«, verkündete sie.

Kelly war auf dem Balkon und sprach anscheinend mit Didi oder Pamela. Natalie hoffte, dass sie ihnen erzählte, wie wundervoll ihr Schnorcheltrip gewesen war. Wenn sie nicht immer noch im Hafen gelegen hätten, wäre sie in ihrem Badetuch zu ihnen hinausgegangen, bloß um Didis Gesicht zu sehen.

Eilig zog sie sich Caprihosen, ein ärmelloses Top und Sandalen an und öffnete die Glasschiebetür. »Ich bin fertig mit Duschen.«

Kelly wirbelte herum und lächelte. »Ich habe ihnen gerade erzählt, wie viel Spaß wir hatten, aber das Beste überlasse ich dir.«

»Du hast ihnen also nicht erzählt, dass wir einen Hai gesehen haben?«

»Ihr habt was gesehen?!« Didi schrie förmlich.

Natalie sprudelte über vor Begeisterung, als sie die Einzelheiten erzählte und wie toll es gewesen war. Ihre Begeisterung war echt, und Kellys offenkundig auch. »Wir haben überlegt, morgen noch mal schnorcheln zu gehen. Wollt ihr mitkommen?«

»Du hast versprochen, morgen mit mir« – Didi warf einen Blick zu Pamela hinüber – »mit uns einkaufen zu gehen. Wir hatten bisher noch keine Chance dazu.«

»Okay, okay.« Es war einen Versuch wert gewesen, aber sie hätte wissen können, dass Didi Protest einlegen würde. Sie fragte sich jedoch, ob es Didi wirklich darum ging, dass sie nicht mit ihr einkaufen gehen wollte, oder darum, dass sie einen weiteren Tag mit Kelly verbrachte. Didis Eifersucht war wahrscheinlich ausreichend angepiekt, aber Natalie wollte die Chance nicht versäumen nachzulegen. Sie wandte sich an Kelly, die sich anschickte, duschen zu gehen. »Vielleicht können wir es in einem der anderen Häfen wiederholen.«

»Du verwandelst dich ja in einen richtigen Jacques Cousteau«, nörgelte Didi.

»Es macht eben Spaß! Du solltest es auch mal probieren.



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